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Premiere im Vogelhaus – Marabu-Küken geschlüpft

Seit 2015 leben die Marabus MARA und BU zusammen in den Faust-Vogelhallen. Jetzt hat es zum ersten Mal Nachwuchs bei den großen Storchenvögeln gegeben. Für den Frankfurter Zoo ist es die Erstzucht und ein großer Erfolg – europaweit gibt es nur wenige erfolgreiche Nachzuchten.

Bereits Ende vergangenen Jahres konnten Nistaktivitäten und Paarungsversuche zwischen den beiden Marabus beobachtet werden. Am 4. Januar staunten die Tierpflegerinnen und Tierpfleger dann nicht schlecht, als die mit ihren fünf Jahren noch sehr junge Henne MARA ihr erstes Ei legte. Und das legte sie nicht in das zuvor gebaute Nest, sondern in den Sand der Anlage. Hahn BU, der 2013 aus dem Zoo Amsterdam kam, baute daraufhin ein provisorisches Nest am Boden und machte sich sofort ans Brüten. Normalerweise bebrüten bei Marabus beide Elternteile das Gelege, doch BU lies MARA nicht ans Nest. Er verließ es nur, um zu fressen und vertrieb das unerfahrene junge Weibchen. Nach 35 Tagen Brutdauer schlüpfte das Küken in der Nacht zum 7. Februar. Am Tag davor konnten die Pfleger bereits Rufe aus dem Ei wahrnehmen. Das Geschlecht des Kleinen ist noch unbekannt

„Ich freue mich, dass bei den eindrucksvollen Marabus die Erstzucht im Frankfurter Zoo gelungen ist. Es zeigt, dass ein gutes Team mit viel Know-how trotz begrenzter Fläche viel erreichen und den Tieren eine gute Haltung bieten kann“, so Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Trotz des großen Altersunterschiedes harmonieren MARA und BU sehr gut, was enorm wichtig für eine erfolgreiche Paarung ist. Wir haben uns sehr über das erste Marabu-Ei gefreut, konnten aber nicht sicher damit rechnen, dass es befruchtet ist. Die Geschlechtsreife erreichen Marabus mit vier Jahren und erfolgreiche Nachzuchten sind meist erst ab einem Alter von sechs zu erwarten“, erklärt Zoodirektor Dr. Miguel Casares. In europäischen Zoos werden Marabus zwar häufig gehalten, doch die Nachzucht gelingt nur selten.

Marabus (Leptoptilos crumeniferus) stammen aus Afrika und gehören zur Familie der Störche. Sie werden zwischen 1,40 m und 1,50 m groß und können ein Gewicht von bis zu 7,5 kg erreichen. Man trifft sie oft weit vom Wasser entfernt in der Steppe an. Hier sind sie wie die Geier Kostgänger der Löwen oder anderer Raubtiere. Mit dem so gut wie kahlen Kopf und ihrem bis zu 40 cm langen Schnabel tauchen die Tiere tief in die Leibeshöhle toter Tiere ein. Sie fressen allerdings auch Fisch, kleinere Kriechtiere, Kleinsäuger, Insekten und Nestlinge anderer Vogelarten wie Flamingos. Marabus werden von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als „nicht gefährdet“ eingestuft.

Foto: Zoo FRankfurt

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